Der berühmte „Palio di Siena“

Das alljährliche Pferderennen in Siena gilt als das härteste in ganz Italien! Jedes Jahr am 2. Juli und am 16. August verwandelt sich der schöne „Piazza del Campo“ in Siena zur Pferderennbahn und die ganze Stadt fiebert mit.

Den Ursprung hat der „Palio di Siena“ im Mittelalter, als die „contrade“ entstanden, Militärkompanien, die einzelnen Stadtteilen zugeordnet wurden. Sie kümmerten sich in friedlichen Zeiten um das Wohlergehen der Bevölkerung und waren auch für die Organisation von Spielen und Wettkämpfen verantwortlich.

Der Palio diente dabei von Anfang an als ein Ventil für die Gefühle der Bevölkerung und um die üblichen kleinen Feindschaften zwischen den „contrade“ auszutragen. Für den Palio gibt es seit jeher strenge Regeln: Von den insgesamt 17 „contrade“ sind pro Rennen nur zehn zugelassen. Sieben, die am Vorjahr nicht teilnehmen durften und drei, die per Los gewählt werden. Die ausgewählten Pferde werden den teilnehmenden „contrade“ ebenfalls per Los zugeteilt. Ein paar Tage vor dem eigentlichen Rennen findet auf dem Campo, der hierfür mit Sand und Lehm bedeckt wird, jeweils ein Proberennen statt.

Am Tag des Rennens ist die ganze Stadt im Ausnahmezustand! Alles ist mit den Farben und Fahnen der Stadtteile geschmückt. Am frühen Morgen werden die Reiter in den Kirchen der jeweiligen Stadtteile gesegnet, am Nachmittag folgen die Pferde. Ab 15:00 Uhr startet der zweistündige Festzug am Domplatz, begleitet von Fahnenschwingern, bis zum „Piazza del Campo“.

Um 19:30 Uhr ist die Anspannung der Menschenmenge auf dem Höhepunkt: Das gefährliche Rennen ohne Sattel beginnt! Gleich dreimal müssen die Reiter mit ihren Pferden den Platz mit der gefährlichen Kurve umrunden. Der Sieger erhält die aufwändig bestickte Standarte (Seidenbanner), den „Palio“, und kann mit der Trophäe seine „contrade“ bis zum nächsten Rennen schmücken.