UNESCO-Weltkulturerbe auf Sizilien

Die UNESCO-Welterbestätten Siziliens, darunter das Tal der Tempel, die Mosaiken der Villa Romana del Casale und die Äolischen Inseln, zeugen von der reichen Geschichte und dem kulturellen Erbe.

UNESCO-Weltkulturerbe auf Sizilien – Eine Reise durch Jahrtausende

Die sieben UNESCO-Welterbestätten Siziliens

Sizilien beherbergt insgesamt sieben UNESCO Weltkultur- und -naturerbe:

  1. Der Ätna
  2. Die Liparischen Inseln (Äolische Inseln)
  3. Die Archäologischen Stätten von Agrigent („Tal der Tempel“)
  4. Die Spätbarocken Städte des Val di Noto
  5. Die Villa Romana del Casale
  6. Die Nekropolis von Pantalica
  7. Syrakus

Der Ätna – Europas mächtigster Vulkan

Das wohl bekannteste Weltnaturerbe der schönen Insel ist der mächtige Vulkan Ätna. Im Osten der Insel gelegen blickt der größte Vulkan Europas scheinbar friedlich auf Sizilien herab. Der Gipfel des 3.323 m hohen Giganten ist bis zum Frühsommer mit Schnee bedeckt. Er wirkt sanftmütig und unschuldig, hat mit seiner ungeheuren Gewalt jedoch schon einige Verwüstungen zu verschulden. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. An die 140 Ausbrüche wurden seit Beginn der geschichtlichen Aufzeichnungen bereits gezählt.

Liparische Inseln – Paradies aus Vulkanen

Die Liparischen oder auch Äolischen Inseln sind Sizilien im Nordosten vorgelagert und das Urlaubsparadies par excellence. Der Archipel besteht aus sieben Inseln, die alle vulkanischen Ursprung haben. Seit 2000 sind sie UNESCO-Weltnaturerbe. Sie gehören zu einer Vulkankette, die sich vom Vesuv bis zum Ätna erstreckt und tauchten in drei Phasen aus dem Meer auf. In der ersten Phase entstanden Filicudi, Panarea, Salina und Teile von Lipari, und zuletzt Alicudi. Weitere Teile dieser Inseln bildeten sich in der zweiten Phase. Erst zuletzt entstanden die Inseln Vulcano und Stromboli, die heute noch aktive Vulkane sind.

Agrigent – Das Tal der Tempel

Die Archäologischen Stätten von Agrigent zählen seit 1997 zum Weltkulturerbe. Das „Valle dei Templi“ oder auch Tal der Tempel liegt südlich des heutigen Stadtkerns von Agrigent und zeigt vor allem die Überreste von Akragas, die eine der bedeutendsten antiken griechischen Städte Siziliens war. Erleben Sie die beeindruckenden Tempel und die faszinierende Geschichte dieser Region hautnah! 

Akragas wurde auf einem rechteckigen Kalksteinplateau gegründet, dem sich im Nordwesten ein langgestreckter Höhenzug anschließt. Auf diesem stand einst eine Akropolis, heute findet man hier die Altstadt von Agrigent. Obwohl es erst relativ spät im Jahre 582 v. Chr. gegründet wurde, war es bald die zweitwichtigste griechische Stadt nach Syrakus. Dies lag unter anderem an einer Reihe monumentaler Tempel, die im Verlauf des 5. Jh. v. Chr. entlang der südlichen Stadtmauer auf einem Höhenzug errichtet worden waren.

Das Tal der Tempel wird heute durch die „Via dei Templi“ in einen östlichen und einen westlichen Bezirk eingeteilt. Im östlichen Bezirk steht der Templi di Giunone, von dem noch etwa 25 Säulen erhalten sind. Der Concordiatempel ist einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel überhaupt. Zu verdanken ist dies dem einstigen Bischof von Agrigento, der den Tempel im 6. Jh. mit Mauern versah und in eine christliche Kirche umwandelte. Erst im 18. Jh. riss man die Mauern wieder ein. Bis dahin wurden die 34 Säulen durch die Mauern gestützt und überlebten alle Erdbeben, die den anderen Tempeln zum Verhängnis wurden. Der Tempio di Ercole, der Herkulestempel, wurde bereits im Jahr 600 v. Chr. erbaut und ist der älteste Tempel der Via Sacra. Die acht Säulen, die bei einem Erdbeben einstürzten, wurden erst im 20. Jh. wiedererrichtet.

Im westlichen Tempelbezirk findet man den Tempio dei Dioscuri. Auch als Kastor- oder Pollux-Tempel bekannt, ist er mit seinen vier Säulen das viel fotografierte Wahrzeichen Agrigentos. Vom Tempio de Vulcano sind leider nur noch wenige Überreste zu sehen. Östlich des Tempio dei Dioscuri liegt der Tempio di Giove Olimpico. Von dem einstigen Tempel des Olympischen Zeus ist leider nur eine große Steinhalde übrig. Er war einst der größte der Tempel, die Säulen waren bis zu 21 m hoch. Noch vor seiner Fertigstellung wurde er jedoch von den Karthagern zerstört und die Erdbeben taten ihr Übriges.

Barocke Pracht im Val di Noto

Die Spätbarocken Städte des Val di Noto sind Weltkulturerbe seit 2002. Hierzu zählen die Städte Catania, Noto, Caltagirone, Militello in Val di Catania, Scicli, Palazzolo Acreide, Ragusa und Modica.

Nach der Zerstörung durch ein Erdbeben im Jahre 1693 konnten sich die wohlhabenden Städte einen Wiederaufbau durch die berühmtesten Architekten der Insel leisten. Aus dem honigfarbenen Kalkstein der Gegend und in Catania sogar Lavagestein, schufen sie Städte im typischen sizilianischen Barock und verliehen ihnen einen weitgehend einheitlichen architektonischen Charakter. Die wohl nennenswertesten Städte sind hierbei Noto, Ragusa, Modica und Catania.

Noto ist wohl das schönste dieser barocken Kunstwerke, gerne wird sie mit einem Bühnenbild verglichen. Sie staffelt sich mit ihrer Vielzahl an prächtigen Palästen und Kirchen an einem Ausläufer des Monti Iblei hoch und wird auch als „Garten aus Stein“ bezeichnet. Hier findet man die wohl beeindruckendsten Bauwerke, die je von Menschenhand erschaffen wurden – jeder Winkel der Stadt ist sehenswert! Modica ist dramatisch an einem Schnittpunkt zweier Schluchten des Monti Iblei platziert und zieht sich bis zu 450 m Höhe die Hänge hinauf. Die meisten Barockbauten finden sich im tiefer liegenden Stadtteil Modica Bassa.

Ragusa ist ebenfalls von tiefen Schluchten des Monto Iblei geprägt. Die Altstadt Ragusa-Ibla, jenseits eines tiefen Tals über drei Brücken mit dem Rest der Stadt verbunden, ist der sehenswerteste und barocke Teil der Stadt.

In Catania hat sich der Architekt das von dem Ätna-Ausbruch 1669 noch vorhandene Lavagestein zu Nutze gemacht und erschuf daraus seine barocken Kunstwerke. Das dunkle Gestein verleiht der Stadt einen ganz besonderen Charakter.

Die Villa Romana del Casale

Die „Villa Romana del Casale“ liegt bei Piazza Armerina und wird seit 1997 in der Liste der Weltkulturerbe geführt. Die spätrömische Prunkvilla liegt nicht weit außerhalb des Ortes und ist für ihre einzigartigen römischen Bodenmosaike weltweit bekannt. Sie erstrecken sich über unglaubliche 3.500 Quadratmeter Fußboden und Wände und erzählen Hunderte farbenprächtige und lebendige Geschichten aus Mythologie und Jagd. Errichtet wurde die Villa schätzungsweise im 4. Jh. n. Chr., bisher ist man sich noch unsicher welchem Bauherrn sie zu verdanken ist. Er war auf jeden Fall gut betucht!

Unter den knapp 50 Räumlichkeiten gibt es eine Thermalanlage mit Swimmingpool und Fußbodenheizung, einen Innenhof mit Brunnen, Säle, mehrere Gästezimmer und vieles mehr. Durch einen Erdrutsch im 12. Jh. wurden die Mosaike mit Schlamm bedeckt, was ihren heutigen hervorragenden Zustand erklärt. Die Ausgrabungen fanden erst in den 1950er Jahren statt.

Die prächtigsten Motive sind ein Wagenrennen im Circus Maximus, das detailliert vom Start über die Wendepunkte bis ins Ziel dargestellt ist. Die Farben der Fahrer sollen die Farben Roms darstellen.

Im sogenannten „Korridor der großen Jagd“ wird auf etwa 60 Metern Länge der komplette Ablauf einer Großwildjagd gezeigt. Die Löwen, Tiger, Gazellen und Elefanten werden lebend gefangen, auf Karren abtransportiert und dann auf Schiffe verladen. Das wohl hervorstechendste Mosaik ist das der Bikini-Mädchen: neun Grazien, die – in dem heutigen Bikini ähnlicher Kleidung – Sport und Gymnastik treiben.

Die Nekropolis von Pantalica

Die Nekropolis von Pantálica, auch die „Totenstadt“ genannt, liegt inmitten einer wilden und großartigen Landschaft in den Moni Iblei. Auf einer Fläche von etwa 1500 mal 500 m finden sich etwa 5.000 Kammergräber. Anhand der Grabbeigaben lassen sich die ersten Ansiedlungen von Pantálica auf das 13. Jh. v. Chr. datieren. Die letzten Totengräber stammen vermutlich aus dem 8. Jh. v. Chr. Die Sikuler hatten die Stadt in der Bronzezeit besiedelt, durch ihre Lage auf einem Hochplateau bot sie ihnen genügend Sicherheit. Von den Holzhäusern der Hauptstadt blieb natürlich nichts übrig, aber die steinerne Totenstadt überdauerte die Zeiten. Später wurden die Höhlen von den Christen sogar bewohnt oder in Kapellen umgewandelt.

Pantálica besteht aus vier Nekropolen, die sich über einige Kilometer erstrecken. Die ersten Höhlen von Pantálica Nord-Ovest stammen aus dem 13. Jh. v. Chr., sie sind wie Löcher eines Schweizer Käse in den ganzen Hang gemeißelt. Sie erstreckt sich beiderseits über die Schlucht des Flusses Calcinara.

Das „Villagio Bizantino San Micidario“ beherbergt die Nekropole des 9. – 8. Jh. v. Chr. Die Atmosphäre auf dem einsamen Hochplateau mit der fast unheimlichen Stille ist von einem eigentümlichen, etwas düsterem Reiz. Der Blick auf die tiefe, bewaldete Schlucht gegenüber den verkarsteten oft nackten Höhlen ist einzigartig. Kleinere Einzelgräber und größere Gräber, in denen wohl ganze Familien bestattet wurden, sind reihenweise in den Felsen gemeißelt.

Syrakus

Syrakus oder Siracusa liegt an der südöstlichen Küste im Mündungsgebiet der Flüsse Anapo und Ciane. Der Altstadtkern des UNESCO-Welterbestätte befindet sich auf der Insel Ortigia, die zwischen zwei Naturhäfen liegt und durch die Brücke „Ponte Nuovo“ mit dem Festland verbunden ist. Sie war einst die mächtigste Stadt der griechischen Welt und die Heimat vieler großer Griechen, wie Archimedes. Heute vereint Siracusa die Zeugnisse der Mittelmeerkulturen von über mehr als 3.000 Jahren in ihren Bauwerken auf einzigartige Art und Weise. Sie hat sogar noch aus dieselbe Aufteilung der Stadtviertel wie das Syrakus der Griechen.

Besonders hervor sticht die Kathedrale „Santa Maria delle Colonne“, die eine gelungene Komposition aus antikem Tempel und mittelalterlicher Kirche ist. Sie liegt an der höchsten Stelle auf Ortigia und wurde im 5. Jh. v. Chr. als ein der Göttin Athena geweihter Tempel erbaut. Ab dem 7. Jh. n. Chr. begann bereits der Umbau in eine christliche Kirche. Die Wände zwischen den Säulen wurden zugemauert, andere durchbrochen. Zwischenzeitlich wurde sie als Moschee genutzt, dann wieder als Kirche. Bei dem verheerenden Erdbeben 1693 wurde auch sie teilweise zerstört. Die Fassade wurde erneuert – natürlich im sizilianischen Barock. So entstand ein einzigartiges prächtiges Gemisch aus den verschiedenen Epochen.

Weitere herausragende Beispiele der griechischen, römischen und barocken Zeit sind das „Anfiteatro Romano“ aus der Kaiserzeit im 3. Jh. n. Chr. und das „Palazzo Acreide“, das prachtvolle griechische Theater, in dem noch heute klassische Vorstellungen stattfinden. Das barocke Siracusa glänzt mit den „Palazzo Vermexio“ und „Palazzo Bellomo“.

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Sizilien ist eine Postkarteninsel

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